Mittwoch, 17. September 2014

Begegnung



Greta, Lilli und ich gingen gerade zum Spielplatz, als uns eine Mutter mit einem Kind in einem Rollstuhl begegnete. Das Kind war behindert und vielleicht ein Jahr jünger als Greta. Während ich Lilli im Kinderwagen vor mir herschob, überlegte ich, wie ich die Mutter des Kindes wohl anlächeln könnte, ohne ihr das Gefühl zu geben, ich hätte irgendwie Mitleid mit ihr. Trotzdem wollte ich ihr signalisieren, dass mir klar ist, dass auch mein Kind im Rollstuhl sein könnte und dass ich mir vorstellen kann, dass ihr Leben gerade nicht so einfach ist. Also doch irgendeine Form von Mitgefühl, aber ohne das Überlegene dabei.

Also während ich noch überlegte, ob es so etwas überhaupt gibt, Mitgefühl ohne dieses blöde Überlegene dabei, reines Mitfühlen eben, einfach ein Versuch sich in den anderen ein bisschen hineinzuversetzen, ohne dass das natürlich jemals möglich ist,....

Während ich all dies in meinem Kopf hatte, und der Frau sehr lieb zulächelte, riss sich Greta von meiner Hand los, rannte zu dem kleinen Mädchen im Rollstuhl und streichelte ihre Hand.

"Warum hast du das gemacht, Greta?", fragte ich sie kurz darauf.
 "Weil die lieb war", sagte Greta.



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